Konsumenten Verband

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SCHWEIZERISCHER VERBAND DER KONSUMENTENVEREINE
ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT
UND ASSOZIATIVER WIRTSCHAFTSORDNUNG

Schlüsselstelle Geldfluss:

Finanzierung der Saatgutmultis heute und morgen

Finanzierung des Saatgutes

Mit dem Saatgut, der Keimzelle allen Lebens, ist in den letzten hundert Jahren ein immer grösser werdender, weltweiter Geldstrom verknüpft worden. Das Saatgut steht weltweit immer mehr auf dem Spiel. Deshalb reicht es nicht mehr, nur gegen Gentechnik zu protestieren. Das Netz der Verflechtungen von Saatgutmultis, Landwirtschaft, Vermarktung, Züchtung und Endverbrauchern wird immer engmaschiger und undurchschaubarer. Denn: Jede Konsumentin und jeder Konsument unterstützt durch seinen Kauf von Bioprodukten direkt oder indirekt die Saatgutmultis – ob gewollt oder nicht!

Wie kommen Saatgutmultis zu ihren riesigen Finanzmitteln?

Man darf die Realität nicht aus den Augen verlieren und muss verstehen lernen, wie die Saatgutmultis zu ihren riesigen Finanzmitteln kommen: Alle Verbraucherinnen und Verbraucher von Biolebensmitteln finanzieren die konventionelle Züchtung mit. Von jedem Salatkopf, von jedem Brotlaib und von jeder Tofu-Tranche, aber auch von jedem mit Mais gemästeten Steak und von jedem Müsliriegel, die im Laden gekauft werden, wird am anderen Ende der Wertschöpfungskette eine konventionelle Saatgutlizenz entrichtet.
Pro Kilo Brot sind es 0,2 Cent, pro Kilo Rindfleisch etwa 20 Cent Lizenzeinnahmen für den Züchter. Pro Hektar Weizen sind es 10 bis 15 Euro, beim Mais macht es 50 bis 90 Euro pro Hektar aus und für den gärtnerischen Bereich belaufen sich Schätzungen je nach Kultur auf 75 bis 2400 Euro pro Hektar, die von den Produzenten mit dem Saatgutkaufpreis abgeliefert werden.

Unabhängige Förderung:

Das Saatgut ist die Schlüsselstelle für den Geldfluss. Über die Lizenzeinnahmen kommen alleine in Deutschland pro Jahr mehrere Hundert Millionen Euro zusammen. So kann man verstehen, wie die Saatgutmultis zu ihren satten Finanzmitteln kommen und weshalb Hybridsorten, die einen jährlichen Saatgutkauf erzwingen und einen kontinuierlichen Geldfluss generieren, für die Saatmultis viel interessanter sind als diejenigen Sorten, von denen die Landwirte und Gärtner eigenes Saatgut nachbauen können.

Mit der Verwendung der herkömmlichen Sorten fördern auch die Biobauern und mit ihnen ihre Vermarkter die konventionelle Züchtung viel stärker als die biodynamische. Bisher halten es die biologischen Anbauverbände nach wie vor kaum für nötig, sich für eine eigene Züchtung stark zu machen.

Das vom Verein Kultursaat ausgehende FairBreeding-Projekt versucht, die Kosten der biodynamischen Samenzüchtung direkt in den Verkaufspreis einzurechnen und so den Kreis von der biodynamischen Züchtung über den Anbau, die Vermarktung und den Verkauf möglichst zu schliessen. Neu, erfreulich und wegweisend ist daran, dass der Vermarkter Naturata die Verantwortung für die Mitfinanzierung der biodynamischen Züchtung übernimmt. Leider ist der Umfang dieser Züchtungsförderung in Relation zum eigentlichen Bedarf bisher viel zu gering.
In der Schweiz hat sich seit sieben Jahren eine umsatzunabhängige Förderung bewährt: Vom Coop-Fonds für Nachhaltigkeit werden jedes Jahr sechsstellige Beträge für die Förderung von Züchtungs- und Forschungsprojekten sowie für den Aufbau der Saatgutvermehrung der neuen biodynamischen Sorten ausgegeben. Dies hat den Vorteil, dass sich die Züchtungsförderung nicht wie bei FairBreeding in der Preiskalkulation des Produktes niederschlägt und dieses für die Verbraucherinnen und Verbraucher verteuert. Die Förderbeiträge sind eigentlich Gewinnanteile des Unternehmens, die so dem Gemeinwesen zugeführt werden.

Verantwortung übernehmen

Damit stellt sich die Frage, ob die Züchtungsfinanzierung über Lizenzen langfristig ein gutes Modell sein kann, denn die Lizenzen sind nicht nur Zwangsabgaben mit negativen sozialen Folgen, sondern sie verteuern auch die Produktion der Nahrungsmittel auf der ganzen Linie. Dies hat die Getreidezüchtung Peter Kunz dazu bewogen, über neue Wege und Möglichkeiten intensiv nachzudenken. Im Kontakt mit den Verbänden sucht der biodynamische Züchter nach Lösungen, um zukünftig ganz auf Nachbaulizenzen verzichten zu können und als Ersatz für die Hybriden auch nachbaufähige Maisund Sonnenblumensorten zu entwickeln. Je mehr die Vermarkter, die Anbauverbände und die Produzenten auch bei der Züchtung für den Biolandbau Verantwortung übernehmen und die biodynamische Züchtung nicht nur verbal, sondern auch finanziell in ausreichendem Masse fördern, desto bessere Sortenwerden demBiolandbau zur Verfügung stehen.

Unterstützung notwendig

Die biodynamischen Getreide- und Gemüsesorten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, und auch aus der Apfelzüchtung sind interessante Entwicklungen in Sichtweite. Doch biodynamische Züchtung ist kein Hobby! Es ist ein Vollzeitberuf für hochmotivierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine angemessene Entlöhnung brauchen. Es braucht bestens ausgebildetes und gut bezahltes Fachpersonal sowie hohe, langfristige Investitionen. Eine freie Züchtungsfinanzierung, verbunden mit der sorgfältigen Entwicklung von weiteren leistungsfähigen, qualitativ hochwertigen und nachbaufähigen Sorten hat das Potenzial, soziale und politische Veränderungen in Gang zu bringen. Die Saatgutmultis werden ihr Geschäft nur so lange machen, als der Geldstrom in ihre Richtung fliesst. Bessere Ideen, bessere und nachbaufähige Sorten und vor allem die Zusammenarbeit aller Beteiligten sind dieMittel dazu. Umdiese neue Art des Umganges mit den Pflanzen in der Welt zu verankern und zu etablieren, sind noch grosse Anstrengungen erforderlich!

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Soziales Hauptgesetz

Rudolf Steiner soziales Hauptgesetz

Beginn einer neuen Wirtschaftswissenschaft und -praxis.

1906 formulierte Rudolf Steiner in den Aufsätzen über «Geisteswissenschaft und soziale Frage» das «Soziale Hauptgesetz», welches durch die Geisteswissenschaft aufgewiesen wird. Es lautet:

«Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso grösser, je weniger der Einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heisst, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.»

Wie bildet sich ein richtiger Preis?

Rudolf Steiner wie bildet sich ein richtiger Preis

Die Preisfrage ist heute eine zentrale Frage in der Wirtschaft.

«Ein richtiger Preis ist dann vorhanden, wenn jemand für ein Erzeugnis, das er verfertigt hat, so viel als Gegenwert bekommt, dass er seine Bedürfnisse, die Summe seiner Bedürfnisse, worin natürlich eingeschlossen sind die Bedürfnisse derjenigen, die zu ihm gehören, befriedigen kann solange, bis er wiederum ein gleiches Produkt verfertigt haben wird. Diese Formel ist, so abstarkt sie ist, dennoch erschöpfend.» Rudolf Steiner.

Angebot und Nachfrage – die Begriffe vollständig denken lernen

Angebot und Nachfrage vollständig zu ende gedacht

Wir denken heute die Begriffe «Angebot» und«Nachfrage» nicht vollständig. Lernen Sie die Begriffe neu zu denken: weiter

Literatur
Übersicht

über die assoziative Wirtschaft

Was ist dynamische Ernährungslehre?

Ernährung ganzheitlich betrachtet

Was ist bio-dynamische Landwirtschaft?

über den ältesten ökologischen Landbau

Was ist assoziative Wirtschaft?

über partnerschaftliches Wirtschaften