SCHWEIZERISCHER VERBAND DER KONSUMENTENVEREINE
ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT
UND ASSOZIATIVER WIRTSCHAFTSORDNUNG
Die biologisch-dynamischen Präparate sind Naturmittel, die in geringsten Dosen eingesetzt werden, um das Bodenleben, das Wachstum und die Qualität der Pflanzen sowie die Tiergesundheit zu fördern.
Die Präparate sind ein nicht ersetzbares Merkmal der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise. Sie sind ein wesentliches Hilfsmittel, um Produkte in Demeter-Qualität zu erzeugen. Ihre Anwendung wird in den Demeter-Richtlinien verbindlich vorgeschrieben.Diese Art der Landbewirtschaftung hat nicht die Chemie als Grundlage, sondern im Wesentlichen die Beachtung von Gesetzmässigkeiten des Lebendigen, aber auch dessen, was im Seelisch-Geistigen einer Landwirtschaft wirkt. – Das Hauptstreben im biologisch-dynamischen Betrieb ist die Belebung des Bodens.
Die Biodynamiker unterscheiden zwischen den Kompostpräparaten und den Spritzpräparaten. Die Präparate vermitteln den Pflanzen Kräfte, die aus der umgebenden Luft, dem Boden und der gesamten Biosphäre stammen.
Sie dienen dem lebendigen Aufbau des Bodens, der mit Hilfe der Präparate: Schafgarbe, Kamille, Brennessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian gesunden kann. Die wichtigsten Pflanzennährstoffe werden in eine organische Ordnung gebracht. Der Jahresrhythmus spielt eine wesentliche Rolle und kann mit dem menschlichen Tageslauf verglichen werden. Auch beim Menschen sollten Wachen und Schlafen, Leistung und Erholung immer im Gleichgewicht bleiben. Der Boden als Grundlage für gesundes Wachstum benötigt eine ähnliche Pflege. Auch einseitige Wettersituationen bedeuten für den Boden und die Pflanzen oft Stress. Mit solchen Stessituationen muss der Landwirt umgehen können.
Herstellung:
Die gesammelten Pflanzenteile – meistens handelt es sich dabei um die Blüten – werden in die entsprechenden tierischen Hüllen gepackt und den Winterkräften der Erde ausgesetzt. Das geschieht, indem man nach der Herstellung jedes Präparat für sich in eine Erdgrube legt über die Zeit von Ende September bis März (Michaeli bis Ostern). Während dieser Zeit vollzieht sich unter Einwirkung der im Boden ruhenden Winterkräfte ein Prozess der „Verwandlung“, die Präparatepflanzen verbinden sich mit den Kräften der Hüllorgane, eine neue Substanz ist entstanden. Sie sind reif geworden und können nun ausgegraben, gelagert und jederzeit verwendet werden.
Anwendung
Die Kompostpräparate werden in kleinen homöopathischen Mengen dem Mist, dem Pflanzenkompost oder der Gülle beigegeben. Beim Ausbringen von Mist, Kompost und Gülle werden sie aufs ganze Land verteilt.
Wirkungen
Jedes der fünf Kompostpräparate hat seine besondere Aufgabe, jedes fördert spezifische Aufbauprozesse im Boden.
Schafgarbenpräparat
(Blüten in Hirschblase präpariert, Nr. 502)
Kamillenpräparat
(Kamillenblüten im Rinderdarm präpariert, Nr. 503)
Brennesselpräparat
(Brennessel in Erde, Nr. 504)
Eichenrindenpräparat
(Eichenrinde in Haustierschädel, Nr. 505)
Löwenzahnpräparat
(Blüten im Rindergekröse präpariert, Nr. 506)
Baldrianpräparat
(Saft oder Auszug aus den Blüten, vergoren, Nr. 507)
Die Präparate und ihre Wirkungen
Die Präparate 502 bis 507 sind Heilkräuterpräparate, die man der Kompostmiete zusetzt, um bestimmte kosmische Kräftewirkungen zu verstärken und Umwandlungsprozesse anzuregen.
Die Anpassungsfähigkeit an den Standort einer Pflanze wird erhöht. Es ermöglicht den Pflanzen, die feinen Wirkungen aus dem weiteren Umkreis zu nutzen und wirkt dadurch belebend. Fördert die Kalium-Schwefelprozesse.
Die Spritzpräparate
Sie sind unter der Bezeichnung Hornmist (Präparat 500) und Hornkiesel (Präparat 501) bekannt. Beide Präparate begleiten die Pflanze während ihres ganzen Lebens von der Aussaat bis zur Ernte. Beide Spritzpräparate werden ausgebracht nach einer einstündigen Dynamisierung durch Rühren.
Herstellung:
Eine kleine Handvoll frischen Kuhmists wird in ein Kuhhorn gefüllt und eine gewisse Zeit in
der Erde vergraben. Danach wird der Inhalt des Kuhhorns in einem Eimer Wasser verrührt.
Foto: Kuhhörner gefüllt mit Kuhmist.
Herstellung:
Ein zu Pulver zermahlener Bergkristall wird in ein Kuhhorn gefüllt und so eine gewisse Zeit in der Erde vergraben. Dann wird der Inhalt des Kuhhorns in einem Behälter mit Wasser eine Stunde lang gleichmässig verrührt.
Foto: Der Quarz wird zu einer Paste mit Wasser gemischt für die Füllung in das Kuhhorn
Anwendung und Wirkung:
Das Hornkiesel-Präparat dagegen wird etwas später auf die sich entwickelnden Blätter ausgebracht, indem es in feinen Tröpfchen vernebelt wird. Seine Wirkung kann am besten mit einem sonnigen, warmen Sommertag verglichen werden. Die Aromabildung und viele typische Qualitätsmerkmale können damit gesteigert werden. Sogar die Haltbarkeit von Lagergemüse wird verbessert.