SCHWEIZERISCHER VERBAND DER KONSUMENTENVEREINE
ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT
UND ASSOZIATIVER WIRTSCHAFTSORDNUNG
Die Landwirtschaft hat als erste Aufgabe die Kultivierung der Natur, die Arbeit mit Boden, Pflanzen und Tieren. Dort, wo die Natur-Evolution zu Ende ist, beginnt des Landwirts Arbeit als Landschaftsgestalter, als Pflanzenzüchter, als Tierhalter, als derjenige, der alle Faktoren in einen umfassenden «landwirtschaftlichen Organismus» einbindet.
Unsere Zeit verlangt jetzt die nächste Stufe in dieser Naturbearbeitung. Zwei Wege stehen offen. Auf der einen Seite die Naturmanipulation über die Gentechnik. Am Kleinsten wird laboriert um grosse Lebenszusammenhänge zu modifizieren. Die Sache scheint sehr intelligent, entbehrt aber jeder Weitsicht. Die Terminator-Technik zeigt deutlich die Richtung dieses Weges: die genmanipulierten Pflanzen produzieren kurz vor der Ernte ein Enzym, das die Keimfähigkeit der reifen Körner vernichtet. Sind diese dann geerntet, können sie nie mehr als Saatgut gebraucht werden, weil sie steril sind. Die Körner sind tot wie Steine. Dadurch gerät der Bauer in die totale Abhängigkeit vom Saatgut-Hersteller, z.B. der Firma Monsanto.
Auf der anderen Seite steht die menschengeführte Naturentwicklung durch die biologisch-dynamische Landwirtschaft. «Biologisch» steht für einen naturschonenden, artgerechten Umgang mit Boden, Pflanzen und Tieren, unter Ausschluss von Kunstdünger, Pestiziden und Industriefutter. Das «Dynamische» steht für einen nächsten Schritt: Die landwirtschaftlich genutzte Natur soll auch bewusst weiter entwickelt werden. Es ist das Ziel des biologisch-dynamischen Landwirts, das Entwicklungspotential der Lebewesen wachzurufen. Dabei geht er nicht vom Detail aus wie der Gentechniker, sondern alle Arbeit dient der Entwicklung des geschlossenen Kreislaufes auf dem Hof. Dadurch wird der Hof zum landwirtschaftlichen Organismus, d.h. zu einer lebendigen Einheit von Boden, Pflanzen und Tieren. Werden auf einem solchen Hof die biologisch-dynamischen Präparate angewendet, wird ein Quell von neuen Lebenskräften erschlossen. Damit ist der Schritt vollzogen über den Naturschutz hinaus zur Kultivierung der Natur auf unserem Planeten Erde. Der Mensch verantwortet seine Stärkeposition gegenüber der Natur, indem er sie auf den Weg seiner kulturellen Entwicklung mitnimmt. Damit wird ein geistiges Unternehmertum gegenüber der Natur begründet und realisiert.
Qualität samenfester Sorten und Hybriden bei Gemüse
2023: Ergebnisse der bildschaffenden Methoden.
Innerhalb der biodynamischen Bewegung wird der Einsatz von Hybridsorten im Gemüseanbau seit Jahren kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund erhielt der Forschungsring im Jahr 2022 den Auftrag, den Kenntnisstand über die innere Qualität von Gemüsesorten zu ermitteln.
Die Verwendung von Hybridsaatgut – auch F1-Saatgut genannt – wird aus verschiedenen marktwirtschaftlichen Gründen als vorteilhaft angesehen. Aus züchterischen Gesichtspunkten aber wird dieses Züchtungsverfahren für den Ökolandbau, insbesondere für den biodynamischen Anbau, als kritisch eingestuft, da Hybridsorten keine in sich stabile, über die Jahre hinweg gleichmässig vitale Population darstellen.
Die Zeitschrift «Lebendige Erde» (lebendigeErde.de) veröffentlichte in der Ausgabe 5/2023 einen Bericht aus den Forschungsergebnissen des Forschungsringes e.V. in Darmstadt.
Zum Bericht aus der Zeitschrift «Lebendige Erde» über die Forschungsarbeit mit bildschaffenden Methode als PDF |
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BIO-DYNAMISCH – BIO-ORGANISCH
Das neue Bildungsheft «BIO-DYNAMISCH – BIO-ORGANISCH» erklärt wie sich die beiden ökologischen Landbaumethoden biologisch-dynamisch (Demeter) und biologisch-organisch (Knospe) entwickelten und wie sie sich unterscheiden. Sie gehen von zwei Denkrichtungen aus: die bio-organische will primär den Schutz der Natur, die biodynamische darüber hinaus den Fortschritt der Kultur.