SCHWEIZERISCHER VERBAND DER KONSUMENTENVEREINE
ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT
UND ASSOZIATIVER WIRTSCHAFTSORDNUNG
Nicht nur die Pflanze wird auf biodynamischen Höfen (Demeter-Produktion) so gepflegt und gehegt, dass sie sich in ihrem Umfeld harmonisch entwickeln kann. Auch die Tiere werden artgerecht, ihrem Wesen gemäss gehalten. Kulturpflanzen sind ohne die umsichtige Pflege des Landwirtes oder Gärtners nicht überlebensfähig. Auch unsere Haustiere wurden durch die jahrtausendealte Beziehung zum Menschen domestiziert und sind auf den menschlichen Kontakt eingestellt.
Eine artgerechte Haltung von Nutztieren will ein Gleichgewicht herstellen von Leistung, Fruchtbarkeit, Gesundheit und Lebensdauer.Bestimmungen von biodynamischer Tierhaltung
Die geltende Tierschutzverordnung muss vollumfänglich eingehalten werden. Das Halten von enthortem Rindvieh ist nicht gestattet. Das Futter muss zu mindestens 80% aus der hofeigenen Produktion stammen. Konventionelles Futter darf nicht zugekauft werden. Zuchttiere – mit Ausnahme der Stiere – stammen aus Demeter- oder Biobetrieben. Ausnahmen bedürfen einer Bewilligung der Kommission für Richtlinienfragen. Ausgenommen davon sind lediglich Arbeits- und Reitpferde.
Tierhaltung
Die Tierhaltung hat nach artgemässen Gesichtspunkten zu erfolgen. Die Aufstallungsform und sonstige Haltungsbedingungen müssen so beschaffen sein, dass die Tiere nicht unnötig in ihren Verhaltensgewohnheiten und Bewegungsabläufen behindert werden. Die Tiere müssen z.B. ungestört aufstehen und abliegen können. Die schweizerische Bio-Verordnung erlaubt die Anbindehaltung für grössere Betriebe nur noch bis zum Jahr 2010.
Gentechnologisch veränderte Tiere und Tiere aus Embryotransfer (zurück bis zur zweiten Generation) dürfen auf biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betrieben nicht gehalten werden.Beispiele
In der biodynamischen Landwirtschaft müssen Kälber mit Voll- oder Magermilch getränkt werden. Sie dürfen nicht vor dem 90. Tag von der Milch abgesetzt werden.
Die Schweine müssen genügend Platz haben, und es muss langes Stroh oder Rauhfutter zu ihrer Beschäftigung vorhanden sein.
Elektrische Kuhtrainer sind verboten.
Für Legehennen ist ausschliesslich Freilandhaltung erlaubt. |
Bienen |
Der Haltung von Bienen wird grosse Bedeutung zugemessen. In Mitteleuropa ist es jedoch derzeit kaum sicherzustellen, dass Bienen ausschliesslich ökologisch bewirtschaftete Flächen befliegen. Die Massnahmen im Zusammenhang mit der Pflege des Bienenvolkes müssen sich im Sinne der biologisch-dynamischen Landwirtschaft an den Bedürfnissen des Biens orientieren.
Keine Völkervermehrung durch künstliche Königinnenzucht, sondern durch Schwarmtrieb.
Der Honig darf für das Abfüllen nicht erwärmt werden.
Rückstandsfreier Wabenbau.
Jährliche Kontrolle durch eine akkreditierte Bio-Kontrollstelle.
BIO-DYNAMISCH – BIO-ORGANISCH
Das neue Bildungsheft «BIO-DYNAMISCH – BIO-ORGANISCH» erklärt wie sich die beiden ökologischen Landbaumethoden biologisch-dynamisch (Demeter) und biologisch-organisch (Knospe) entwickelten und wie sie sich unterscheiden. Sie gehen von zwei Denkrichtungen aus: die bio-organische will primär den Schutz der Natur, die biodynamische darüber hinaus den Fortschritt der Kultur.