SCHWEIZERISCHER VERBAND DER KONSUMENTENVEREINE
ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT
UND ASSOZIATIVER WIRTSCHAFTSORDNUNG
Demeter-Produkte werden nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise erzeugt, gemäss den Demeter-Verarbeitungsrichtlinien weiterverarbeitet und von den im Auftrag der Demeter Markenschutzkommission handelnden Kontrollstellen kontrolliert und zertifiziert.
Demeter-Produkte
Demeter Produkte dienen der Ernährung, Pflege und Kleidung des Menschen. Daher steht der Mensch im Mittelpunkt und ist Massstab des Handelns.
Das Ziel der Verarbeitung zu Demeter-Produkten ist die konsequente Erhaltung und – wenn möglich – die Weiterentwicklung der in der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise erzeugten Qualität.
Demeter-Lebensmittel stellen nicht nur die Grundlage für die Ernährung des Körpers dar, sondern auch für das seelische und geistige Leben. Diese umfassende Anschauung von der Wirkung eines Lebensmittels führt dazu, dass auch die Bedürfnisse des Menschen auf dieser Ebene Berücksichtigung finden sollen.
Die Grundlagen der Demeter-Produktequalität ist die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners (1861-1925). Daraus stammen Ideen und Methoden der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die herkömmliche quantitative Betrachtung wird ergänzt mit den qualitativen Dimensionen des Lebendigen, Seelischen und Geistigen.
Verarbeitung
Durch die Verarbeitung sollen Demeter-Produkte in ihrer Qua-lität, in ihrem Charakter erhalten und gefördert werden. Denn die Verarbeitung ist ein Veredlungsprozess, bei dem die biologisch-dynmisch erzeugte Qualität der Rohstoffe ihre Fortsetzung findet.
Verarbeitungsprozesse prägen die Qualität der Produkte. Ziel ist eine dem Produkt gemässe, auf die umfassenden Bedürfnis-se des Menschen ausgerichtete Verarbeitung.
Durch die Wahl biologisch-dynamisch erzeugter, hochwertiger Rohstoffe, durch handwerkliches Können und sinnvollen Ein-satz von Technologie kann auf die meisten Zusatz- und Hilfs-stoffe verzichtet werden.
Wie entsteht Lebensmittel Qualität?
Beurteilung der Demeter-Lebensmittel
Nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch die Verarbeitungs-prozesse beeinflussen die Qualität des Nahrungsmittels. Des-halb werden bei der Beurteilung von Demeter-Lebensmitteln neben analytischen, mikrobiologischen und sensorischen Un-tersuchungen auch Methoden zur ganzheitlichen Darstellung der Lebenskräfte angewendet (z.B. bildschaffende Methoden).
Beschreibung des Produktes
Nur ein Produkt, dessen Zusammensetzung und Entstehungsge-schichte vollkommen transparent dem Händler und Verbraucher dargelegt wird, ist ein ehrliches Produkt. Eine klare Dekla-ration ist der erste Schritt.
Ökologie
Anbau, Verarbeitung und Vertrieb der Demeter-Produkte soll-ten möglichst umweltverträglich erfolgen. Bei allen Schrit-ten steht die Verantwortung für Mensch und Natur im Vorder-grund.
Die Grundsätze in der Demeter-Verarbeitung
Kritisch und deshalb bei Demeter nicht zugelassen sind:
Über- und Unterdruck, beides zerstört Strukturen und schädigt die Vitalkräfte. Extremstes Beispiel ist das Extrudieren.
Rekonstitution: Wasser, selbst Quellwasser kann die Flüssigkeit in der Milch oder in der Frucht nicht erset-zen, denn es ist eine ganz andere Qualität: die Flüssig-keit in der Milch ist geprägt durch den Organismus der Kuh und hat damit eine ganz besondere Qualität. Und ge-nauso ist es beim Apfel, die Flüssigkeit im Apfelsaft ist durch den ganzen Baum hindurchgegangen, von der Wur-zel bis hinein in die Frucht, ist geprägt von Sonnen-licht, Wärme und kühlen Nächten, von den Kräften, die während der Vegetationszeit auf die Pflanze wirkten.
Starke mechanische Bearbeitung schädigt die Vitalquali-tät, wie z.B. das Homogenisieren der Milch.
Temperaturen und Dauer: Kritisch ist nicht nur die Höhe oder Tiefe der Temperaturen, sondern auch die Zeitdauer, z.B.:
• Pasteurisieren: Rasches Erhitzen auf 72° und an-schliessend rasches Abkühlen ist schonender als langsames Erhitzen und langsames Abkühlen (die Verweildauer auf den hohen Temperaturen ist sonst zu lang)
• Tiefgefrieren soll bei mindestens –40° geschehen, damit das Kühlgut schnell und gründlich abgekühlt und damit das Lebensmittel nicht verdorben wird. Anschliessend genügt die Lagerung bei minus 20°.
Grundsätze bei den Hilfs- und Zusatzstoffen
Hier gilt der Grundsatz: nur was unbedingt notwendig ist (Liste weiter unten)
Beispiele:
• Brote und Backwaren: keine Emulgatoren und als Backhilfsmittel nur weinsteinsaures Backpulver
(d.h. nur mit Natriumbicarbonat oder Kaliumbicarbonat)
• Joghurt: ohne das Beifügen von Milchpulver
• Fleischprodukte: ohne Nitritpökelsalz
• Salz: ohne Jod, Fluor und Rieselhilfsmittel
Mehrwert für die Konsumenten
Wenig und schonende Verarbeitung und nur sehr beschränkte Zusatz- und Hilfsstoffe ist aktive Gesundheitsvorsorge (Salutogenese), denn die Produkte haben
• mehr Inhaltsstoffe
• mehr Geschmack
Liste der für Demeter-Produkte (Lebensmittel und Kosmetika)
zugelassenen Hilfsstoffe
BB Brot und Backwaren | MI Milchprodukte | FW Fleisch und Wurst | OG Obst und Gemüse | KG Kräuter und Gewürze | SM Süssungsmittel