Bericht vom 3. Konsumenten-Kongress vom 26. - 27. Mai 2018:
Die Wirkung des Geldes – Die Wirkung der Landwirtschaft
Demeter-Landwirt Ueli Hurter (links) bei einer Führung durch den biodynamischen Hof L'Aubier in Montezillon/NE mit einer Gruppe Teilnehmer des Konsumenten-Kongresses.
Der Kongress vermittelte uns Einsicht in unser vielfältiges Kaufverhalten. Wie gehen wir mit dem Geld um, wo setzen wir es ein, damit es eine zukunftsfähige Wirkung zeigt? Welche Formen braucht eine Wirtschaft die Zukunftskraft entwickeln soll? Wie kann die Konsumentenschaft sich am Wirtschaftsleben mit-gestaltend beteiligen, damit sich neue Formen des Wirtschaftens ergeben? Am zweiten Tag lag der Fokus auf der Landwirtschaft. Was bedeutet die Landwirtschaft für den Naturhaushalt, was bewirkt sie im sozialen Kontext? Was ist der Beitrag der Biodynamik für die Zukunft? Wie kann ich als Demeter-Konsument mitgestalten?
Wie wirkt Geld? Wie wirkt Landwirtschaft?
Bericht eines Kongress-Teilnehmers:
Diese Fragen behandelten Marc Desaules und Ueli Hurter anlässlich des dritten Kongresses des Konsumenten-Verbands. In aller Kürze: In beiden geht es zentral auch um Boden. Betreffend Geld: Boden – widernatürlich ein Objekt der Wirtschaft – ist zu nutzen so, dass sich auf ihm unser Erdenschicksal besser ordnen kann. Betreffend Landwirtschaft: Boden – sehr wohl ein Objekt auch der Wirtschaft – ist zu nutzen so, dass er und seine Früchte «von oben her» die Erde und damit uns essende Menschen evolutionsfähig macht. «Können wir noch (immer) wiederkommen?!»
Die Themen waren am 26., 27. Mai der Anziehungspunkt für interessierte Konsumentinnen und Konsumenten im Öko-Hotel L´Aubier oberhalb von Neuchâtel. Der Konsumenten-Verband hatte organisiert. Ihn gibt es seit 1955 als die älteste Vereinigung ihrer Art in der Schweiz. Die biologisch-dynamische Landwirtschaftsweise und die Assoziative Wirtschaftsordnung zu fördern, ist die Aufgabe. (Für grundlegendes Weiteres siehe besonders die Bildungshefte).
Wie wirkt Geld? (Beitrag von Marc Desaules)
Geld als zwischenmenschliches Medium ermöglicht, erstens, Bedürfnisse zu decken. So wie es fliesst, ermöglicht oder verunmöglicht es, ob sich Schicksal ordnen kann. Zentral ordnend ist der «richtige Preis». Die Richtschnur ist: Wie kommt der Produzent eines Produkts durch? In Branchen wie Bank, Pharma oder Informationstechnologie sieht das nun frappant anders aus als in Branchen wie Landwirtschaft, Gastronomie oder Textil. Die Diskrepanzen zu harmonisieren, das können wohl allein Assoziationen leisten.
Wenn es, zweitens, um den Zusammenhang Geld―Initiative entfalten geht, zeigt Erfahrung: Zuerst mit dem Ideal Vertrauen gewinnen; auf dass sich, dann, Geld-Sicherheit einstelle. Ein Beweis ist die Initiative L´Aubier; seit 1979 sind Marc Desaules und Ueli Hurter federführend.
So weit hat Marc Desaules die Begriffe Kaufgeld und Leihgeld auflösen wollen. Bei Schenkgeld nun geht es nun, drittens, um die Würde des Beschenkten – der Schenkende wahrt sie, indem er vom Zweck einer Initiative so weit absehen kann, dass er Geld als «reine Buchhaltung» sehen lernt, ohne jeden Hauch von «Macht»-Denken.
Wiederholt war in diesem Referat von den im Boden «verlochten» ungeheuren Kapitalmengen die Rede, der einen grössten Tatsache, die eben verunmöglicht, dass sich unser Erdenschicksal besser ordnen kann.
Wie wirkt die Landwirtschaft? (Beitrag von Ueli Hurter).
In Geld kann ihre Wirkung der nicht liegen; denn sie kostet nur. Also was heisst es, dass zurzeit in der Schweiz fünf Volksinitiativen im Zusammenhang Landwirtschaft anstehen? Unter anderem, dass «Natur» ein Objekt der Sehnsucht ist, so Ueli Hurter. Er sieht sich, die Landwirte, als Hüter der Zone, in der Land und Wirtschaft die ihnen gemässe Rolle haben; lässt Landwirtschaft (noch) emotionale Identität zu? Die Wächter darüber sind nun wir – und nicht Avenir Suisse oder Bundesrat Schneider-Ammann − mit der Frage: Was für Konsumenten sind wir?
Wie das Verhältnis NATUR-Wirtschaft zu Land-WIRTSCHAFT sein sollte, bedarf nun der gleichsam eschatologischen Sichtweise des biologisch-dynamischen Landwirts auf die Fortentwicklung von Erde und Mensch: Den Boden gilt es mithilfe der biologisch-dynamischen Präparate den Kräften der Wesen von «oben» zu öffnen. – Man gehe zum Anfang dieses Berichts.
Peter Urbscheit, Kongress-Teilnehmer
Die Sponsoren
Wir danken ganz herzlich unseren Sponsoren und Inserenten für die Unterstützung des
3. Konsumenten-Kongresses: