Literatur: Detail

Anet Spengler Neff und Markus Bär 

Anna, Fritz – und «die Sache»
Gespräche mit Anna und Fritz Baumgartner, Pioniere der biologisch-dynamischen Landwirtschaft über ihr Leben und ihren Lebensweg.

Band 3 aus der Schriftenreihe «Pioniere der biologisch-dynamischen Landwirtschaft»

Der 3. Band aus der Schriftenreihe «Pioniere der biologisch-dynamischen Landwirtschaft» ist den Pionieren Anna und Fritz Baumgartner gewidmet. Die hier veröffentlichten Gespräche zeichneten die Autoren Anet Spengler Neff und Markus Bär an vier Tagen zwischen Januar 2012 und Mai 2014 auf.

ISBN 978-3-9524758-2-9

Preis: 18.00

Verlag: Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft

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Anna und Fritz Baumgartner waren Pioniere der biodynamischen Landwirtschaft. Über Jahre bewirtschafteten sie den Hof La Branche in Mollie-Margot VD. Fritz Baumgartner war 30 Jahre (bis 2002) Präsident des Produzentenvereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft. 1973 besuchte ihn eine Delegation einer Gruppe um Ernst Neuenschwander mit der Anfrage, den grossen und vielseitigen Bruderholzhof im Baselland zu übernehmen, mit dem Ziel, dort auch Versuchsfelder anzulegen, Parzellen für den heute bekannten Vergleichsversuch DOK. Die Gruppe wollte auch ein Forschungsinstitut für biologischen Landbau gründen. Fritz war dabei, auch wenn es ihm schwer fiel nochmals zu zügeln und einen Hof aufzubauen. Er wurde zum Mitbegründer des FiBL, war 34 Jahre lang im Stiftungsrat und begleitete das Institut von den Pioniertagen bis zum Stiftungspräsidium von alt Bundesrat Otto Stich.

1982 zogen Anna und Fritz Baumgartner wieder zurück auf den Betrieb La Branche in Mollie-Margot. Auf diesem Hof hatte die Autorin dieser Schrift Anet Spengler 1985/86 ein landwirtschaftliches Lehrjahr gemacht und war seitdem mit Anna und Fritz befreundet.

Co-Autor Markus Bär arbeitete viele Jahre am FiBL, er hatte Fritz Baumgartner öfter «von ferne» gesehen. Zu einem kurzen persönlichen Austausch kam es am FiBL aber nur ein einziges Mal. Doch das reichte für Markus: Er mochte Fritz sofort, und als Anet ihm dieses Projekt vorschlug, zögerte er keinen Moment. Anna und Markus lernten sich erst beim ersten Gespräch auf La Branche kennen. Beide waren wir beeindruckt von der Ausstrahlung und Wärme der Baumgartners und von ihrem engagierten Lebensweg als Pioniere der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.

Im Dezember 2014 zogen Anna und Fritz zurück ins Emmental. In der neuen Wohnung in der Neumühle bei Zollbrück - wo Fritz aufgewachsen war - trafen sich Anet Spengler Neff und Markus Bär mehrmals, um die Texte durchzugehen, zu ergänzen und zu verbessern. Im Herbst 2017 verstarb Fritz und sie schlossen die Überarbeitung mit Anna ab.

Es ist ein in der «mündlichen Geschichte» bekanntes Phänomen - und wenig überraschend - dass sich Erinnerung im Laufe der Zeit verändert. Sie wird «aktualisiert» und mit Inhalten des «kollektiven Gedächtnisses» einer Generation vermischt. Zudem entstehen Erinnerungslücken. Interviews oder Gespräche mit Zeitzeuginnen und -zeugen sind also Quellen und somit quellenkritisch zu betrachten.c Deshalb haben die Autoren vieles überprüft und versucht, Namen, Orte und Begebenheiten für die Leserinnen und Leser zu erschliessen. Das ist natürlich nicht in vollem Umfang gelungen, einige Lücken sind geblieben. Um etwas davon einzufangen, wie Anna und Fritz Baumgartner auf andere Menschen wirkten, fragten sie einige ihrer Freundinnen und Weggefährten an, ihre Erinnerungen oder Begegnungen mit den beiden festzuhalten. Die Texte sind im Anhang des Buchs zu finden.